Frontal-Crash nahe Bad Aibling | Neun Tote bei Zugunglück in Bayern
Frontal-Crash nahe Bad Aibling |
Neun Tote bei Zugunglück in Bayern
Von
TORSTEN HUBER, OLIVER GROTHMANN, KARSTEN RIECHERS, JÖRG VÖLKERKLING und SIEGFRIED KIENER (FOTOS)
Bad Aibling – Bei einem Zugunglück in
der Nähe von Bad Aibling (Kreis Rosenheim) sind am Dienstagmorgen um
6.48 Uhr mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte die
Polizei gegenüber BILD. Darunter sollen sich auch die Lokführer beider Züge befinden, berichtete der „Merkur“.
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In der Luftaufnahme offenbart die Zug-Tragödie von
Bayern ihr zerstörerisches Aufmaß: Die beiden Triebwagen der
kollidierten Züge krachten frontal aufeinander, verkeilten sich
Foto: dpa
Die Pressekonferenz zum Zugunglück im
Rathaus Bad Aibling verschiebt sich auf 13 Uhr. Hintergrund:
Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will sich offenbar noch vor
der PK ein Bild von der Unfallstelle machen.
Das war
passiert: Zwei Züge stießen auf der eingleisigen Strecke zwischen
Holzkirchen und Rosenheim frontal zusammen. Dabei verkeilten sich die
Triebwagen der beiden Züge. Ein Zug entgleiste, mehrere Waggons stürzten
um. Nach Angaben der Polizei Oberbayern Süd gab es bei dem Unglück über 50 Schwerverletzte und rund 100 Leichtverletzte.
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Ein Verletzter wird mit dem Hubschrauber von der Unglücksstelle weggeflogen
Foto: dpa
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Rettungskräfte am Unglücksort bergen die Opfer des Zugunglücks
Foto: Reuters
Es werden noch immer Menschen aus den Zügen geschnitten. Die Polizei vermutet noch weitere Opfer in den Zugwracks.
In
den Zügen sitzen um diese Uhrzeit üblicherweise zahlreiche Pendler, von
denen viele nach München fahren. Zum Glück seien keine Schüler in den
Zügen gewesen, sagte ein Polizeisprecher – in Bayern sind derzeit
Faschingsferien.
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Auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen
südlich von München und Rosenheim waren am Morgen zwei Regionalzüge
frontal ineinander gefahren. Die Ursache ist noch unklar
Foto: AP/dpa
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Ein Bild der Zerstörung: Die beiden zusammengestoßenen Züge
Foto: Josef Reisner
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Helfer bereiten einen der Verletzten darauf vor, in ein Krankenhaus ausgeflogen zu werden
Foto: dpa
Die Helfer arbeiten am Limit. „Alles, was Räder hat, ist vor Ort“, sagte der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Rosenheim. Die
Rettungskräfte haben auch drei Stunden nach dem Unglück an der schwer
zugänglichen Unfallstelle noch keinen kompletten Überblick. Die aktuelle Lage im Liveticker:
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der bayrische
Innenminister Joachim Herrmann an der Unfallstelle in Bad Aibling
Video: Mehrere Tote bei Zugunglück in Bayern
Zugunglueck in BayernMehrere Tote und Dutzende Verletzte
Quelle: Reuters
Passagier: „Es krachte, dann ging das Licht aus“
Passagier Patrick B. schilderte gegenüber „Rosenheim24“,
wie er das Unglück erlebte. Er habe im Meridian-Zug gesessen, der von
Kolbermoor losfuhr: „Kurze Zeit später merkte man wie der Zug abrupt
bremste und schon krachte es unwahrscheinlich und das Licht ging aus.“
Er
habe die Augen geschlossen und, dann „überall Leute um Hilfe rufen“
gehört. Er selbst habe daraufhin einem Jungen neben ihm geholfen, habe
dann den Notschalter für die Tür betätigt und die Notrufnummer 112
angerufen.
Patrick B.: „Wir brachten Zuginsassen alle an den
Damm, nur einen Mann mit dem gebrochenen Bein konnten wir nicht
transportieren. Kurz darauf kamen die ersten Rettungskräfte.“ Die
Passagiere hätten also beherzt Erste Hilfe geleistet – trotz der
widrigen Umstände: „Aus dem zertrümmerten Teilen des Zugs kamen
Hilferufe, aber man konnte in der Dunkelheit nichts tun. Außerdem
blitzte immer wieder die Oberleitung auf. Wir hätten gerne mehr
rausgeholt, aber ohne Gerät hatten wir keine Chance.“
Was
passierte danach? „Dann kamen immer mehr Kräfte an die Unfallstelle.
Die Polizei nahm die Personalien auf, fragte nach der Sitzreihe und in
welchem Zug man saß. Nach etwa 45 Minuten fing der Abtransport der nicht
und wenig Verletzten an. Dann wurde ich auch in die Sammelstelle
gebracht. Da wurde jeder registriert und verpflegt, bekam vom
Rettungsdienst Essen und Trinken. Sogar der Bürgermeister von Kolbermoor
war da und sehr bemüht.“
Hier kam es zum Frontal-Crash
Foto:
PK verschiebt sich
Die Pressekonferenz im Rathaus Bad Aibling wird verschoben – unter
Umständen sogar auf 13 Uhr. Hintergrund: Verkehrsminister Alexander
Dobrindt will sich offenbar noch vor der PK ein Bild von der
Unfallstelle machen.
Polizei bestätigt: 9 Tote bei Zugunglück
Bei dem Zugunglück in der Nähe von Bad Aibling (Bayern) gab es nach
Polizeiangaben neun Tote! Das bestätigte ein Sprecher gegenüber BILD.
BILD vor Ort bei der PK
In weniger Momenten soll die Pressekonferenz der Polizei in Bad Aibling beginnen. BILD ist vor Ort.
Das Chaos nach dem Frontal-Crash
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Herausgeschleuderte Sitze, umgekippte Waggons:
Die Helfer arbeiten sich durch das Chaos an der Unfallstelle
Foto: dpa
Blutspendedienst München ruft zu Spenden auf
Die dringende Bitte im Wortlaut:
Blutspende-Aufruf! Liebe Blutspenderinnen und
Blutspender, aufgrund des tragischen Zugunglücks im Landkreis Rosenheim
besteht akut ein deutlich erhöhter Bedarf an lebensrettenden
Blutkonserven. Deshalb bitten wir Sie, gerade jetzt einen unserer
mobilen Spendetermine wahrzunehmen oder in unsere Blutspendezentrale zu
kommen. Im Namen der kranken und verletzten Mitmenschen, die dringend
auf Ihre Spende angewiesen sind, sagen wir ein herzliches Dankeschön!
Rettungsarbeiten beendet
Die Rettungsarbeiten an den Wracks sollen laut Aussage der Polizei
beendet sein. Unklar ist jedoch weiterhin, ob nicht noch weitere
Todesopfer in den Trümmern eingeklemmt sein könnten.
Innenminister: „Eines der großen Eisenbahnunglücke“
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat sich von
dem schweren Zugunglück bei Bad Aibling schockiert gezeigt. „Wir wissen
nicht, ob nicht noch mehr Tote in den verkeilten Zügen gefunden werden.
Das ist wirklich schrecklich“, sagte Herrmann. „Das ist schon eines der
großen Eisenbahnunglücke in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland
und speziell bei uns in Bayern.“
Die Frage nach den
Ursachen des Unglücks stelle sich erst nach Abschluss der
Rettungsarbeiten. „Was hier schief gelaufen ist in der Abstimmung
zwischen den einzelnen Startbahnhöfen, von denen die einzelnen Züge
gekommen sind – das muss jetzt näher ermittelt werden.“
„Merkur“: beide Zugführer unter den Toten
Wie der Münchner „Merkur“ berichtet, sollen sich unter den Toten
beide Lokführer befinden. Auch zwei Zugbegleiter seien bei dem Unfall
getötet worden.
Schwierige Arbeit in den Zugtrümmern
Die zerstörten Waggons erschweren die Arbeit der Helfer vor Ort.
Einige sind bei dem Crash auch aus den Schienen gesprungen, sind zur
Seite geneigt
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Helfer suchen in den Trümmern der Züge nach weiteren Opfern
Foto: dpa
Einsatzkräfte an der Unfallstelle
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Durch die Wucht des Frontal-Aufpralls sprangen die Züge aus den Gleisen
Foto: dpa
Bundespolizei bestätigt: Acht Tote bei Zugunglück
Bei dem schweren Zugunglück in Bayern hat sich die Zahl der
Todesopfer auf acht erhöht. Das bestätigte die Deutsche Bahn und berief
sich auf Angaben der Bundespolizei.
Bayerisches Rotes Kreuz: „Was Räder hat, ist vor Ort“
Um den Opfern des schweren Zugunglücks im oberbayerischen Bad
Aibling zu helfen, hat das Bayerische Rote Kreuz alle verfügbaren haupt-
und ehrenamtlichen Kräfte in der Region zusammengezogen. „Alles, was
Räder hat, ist vor Ort“, sagte der Geschäftsführer des
BRK-Kreisverbandes Rosenheim.
Großaufgebot an Rettungskräften vor Ort
Zugunglück in Bayern: auch Boote im Einsatz
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Rettungskräfte nähern sich auch mit Booten dem Unfallort
Foto: Reuters
DB-Chef äußert sich zum Zugunglück
Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG:
„Wir sind tief bestürzt über den Unfall. Den Verletzten und den
Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Ich habe
bereits der Bayerischen Oberlandbahn meine Betroffenheit zum Ausdruck
gebracht. Selbstverständlich unterstützen wir die ermittelnden Behörden
bei der Aufklärung der Unfallursache. Ich möchte den Rettungskräften und
allen Helfern vor Ort für ihren schweren Einsatz ausdrücklich danken.“
Karnevalsumzüge in Rosenheim und Bad Aibling abgesagt
Wie BILD erfuhr, soll es wegen des Zugunglücks in Rosenhem, Kolbermoor und Bad Aibling kein Faschingstreiben geben.
Scharfkantige Trümmer, schwierige Arbeit für die Helfer
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Einsatzkräfte scheinen einen Verletzten (nicht
im Bild) aus den Trümmern eines der Züge zu tragen, einer der Helfer
hält einen Infusionstropf. Die Polizei vermutet noch weitere Opfer im
Zuginnern
Foto: Reuters
Ein Zugführer tot, der zweite vermisst
Nach BILD-Informationen soll einer der Lokführer tot sein, der zweite werde noch vermisst.
Strecke für 120 Stundenkilometern zugelassen
Die eingleisige Strecke ist technisch über die sogenannte
Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB 90) gesichert. Sie ist grundsätzlich
für Geschwindigkeiten bis 120 Kilometer in der Stunde zugelassen, erfuhr
BILD von der Deutschen Bahn.
Opfer werden abseits der Strecke versorgt
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Sanitäter kümmern sich um einen Verletzten
Foto: Reuters
Strecke gesperrt, Ersatzverkehr mit Bussen
Die betroffene Strecke ist nach dem Crash komplett gesperrt.
Stattdessen sollten zunächst Busse den Schienenersatzverkehr zwischen
Rosenheim und Holzkirchen übernehmen, wie die Bayerische Oberlandbahn
(BOB) mitteilte. Die BOB betreibt die Züge auf der Unfallstrecke.
Polizei geht von weiteren Toten aus
Nach BILD-Informationen geht die Polizei derzeit davon aus, dass es noch weitere Todesopfer in den zerstörten Waggons gibt.
Eschede, Pamukova, Santiago de Compostela – das waren die schlimmsten Zugunfälle in Europa.
Verletzte werden von Hubschraubern ausgeflogen
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Ein Rettungshelfer hievt einen der verletzten Passagiere in einen Notarzt-Helikopter
Foto: Reuters
„Der Unfall ist ein Riesenschock”
Nach dem schweren Zugunglück hat sich der Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) geäußert.
„Der
Unfall ist ein Riesenschock für uns. Wir tun alles, um den Reisenden,
Angehörigen und Mitarbeitern zu helfen”, sagte Bernd Rosenbusch laut
Mitteilung. Die BOB betreibt die Züge auf der Unfallstrecke.
Auch die Bergwacht Bayern am Unfallort
Feuerwehr schneidet noch immer Menschen aus den Zügen!
Wie BILD von den Rettungskräften vor Ort erfuhr, sind die
Feuerwehrleute noch immer damit beschäftigt, eingeklemmte Passagiere der
Züge aus den Waggons zu schneiden.
Österreichische Einsatzkräfte im Einsatz
Das österreichische Bundesland Tirol stellt Bayern zur
Bewältigung des schweren Zugunglücks Rettungskräfte und
Notarzthubschrauber zur Verfügung.
Mitarbeiter des Roten
Kreuz seien alarmiert und auf dem Weg zur Unglücksstelle, berichtete
die Landesregierung am Dienstag. Die Leitstelle Rosenheim habe außerdem
bereits vier Notarzthubschrauber angefordert.
Auch das Krankenhaus in Kufstein nahe der deutschen Grenze stehe ür die Übernahme und Versorgung von Verletzten bereit.
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Die Helfer aus Österreich auf dem Weg zum Unglücksort
Foto: Siegfried Kiener
Innenminister Herrmann bei PK
Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wird zu der PK um 12 Uhr erwartet.
Mit Rettungsgerät an die Unfallstelle
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Feuerwehrleute transportieren schweres Rettungsgerät zur Unfallstelle
Foto: dpa
Sprecher des Polizeipräsidiums: 55 Schwerverletzte
Nach bisherigen Erkenntnissen sind bei dem Zusammenstoß vier
Menschen getötet worden. Laut des Sprechers des Polizeipräsidiums
Oberbayern Süd in
Rosenheim habe es insgesamt Hundert Verletzte gegeben, darunter 55 Schwerverletzte.
Zwei Meridian-Züge zusammengestoßen
Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) kollidierten zwei Meridian-Züge des Betreibers Transdev auf eingleisiger Strecke.
Pressekonferenz der Polizei um 12 Uhr
Eine Pressekonferenz zum Unglück im Landkreis Rosenheim ist für 12
Uhr angesetzt worden. Die Polizei wird im Rathaus Bad Aibling zum
Unglück informieren.
Bundespolizei: 4 Tote
Bei dem schweren Zugunglück in Bayern hat sich die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Bundespolizei von zwei auf vier erhöht.
Hotline für Angehörige
Unter der Nummer 0395 - 43084390 gibt es eine zentrale Hotline für Angehörige ein.
Opfer werden in Kliniken geflogen
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Ein Rettungshelikopter fliegt über den Unfallort in der Nähe von Bad Aibling
Foto: AP/dpa
Zusammenstoß! Zwei Tote, 100 Verletzte
Jetzt spricht die Polizei von einem Frontal-Crash zweier Züge! Zwei
Menschen seien bei dem Unfall in Bayern ums Leben gekommen. Rund 100
Fahrgäste sollen verletzt worden sein – etwa 90 leicht und zehn schwer
Zwei Züge am Unfall beteiligt
Nach Angaben der Polizei waren an dem Unglück nahe Bad Aibling zwei
Züge beteiligt. Mehrere Waggons eines der Züge seien umgestürzt, heißt
es. Alle Einsatzkräfte seien unterwegs, hieß es von der Polizei. In der
Nähe des Ortseinganges standen acht Hubschrauber auf einer Wiese,
zahllose Rettungswagen waren unterwegs zur Unglücksstelle.
Verletzte bei Zugunglück in Oberbayern!
Bei einem Zugunglück in der Nähe von Bad Aibling (Kreis Rosenheim)
sind mehrere Menschen verletzt worden! Nach ersten Erkenntnissen sind
mehrere Waggons entgleist, wie die Polizei mitteilte. Einzelheiten waren
zunächst nicht bekannt.
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